Zungenpiercing Was ist ein Zungenpiercing?

Seinen Ursprung hat das Zungenpiercing als religiöses Ritual in verschiedenen Kulturen, vornehmlich bei Naturvölkern in Mittelamerika. Bereits bei den Mayas, so berichten es spanische Eroberer des 16. Jahrhunderts, ist unter anderem die Zunge als Opfergabe, Zeichen der Gottesunterwürdigkeit sowie zur geistigen Reinigung durchstochen worden. Aus Thailand und Malaysia des 19. Jahrhunderts sind Feste im Sinne von Götterbeschwörungen bekannt: Teilnehmer lassen sich hier im Trancezustand Gegenstände teils großen Ausmaßes auch durch die Zunge stechen.

In den Siebzigern des 20. Jahrhunderts tauchte dann das Zungenpiercing in der Sado-Maso-Szene ebenso wie bei Punks auf. Letztere nutzten Sicherheitsnadeln in unterschiedlichen Körperstellen, so auch in der Zunge, als Zeichen der Rebellion und Abgrenzung zur elterlichen oder gesellschaftlichen Welt. Überdies strebten sie mit dem Einsatz von Piercings eine neue Definition von Schönheit an. In den Achtzigern und Neunzigern hat sich das Zungenpiercing schließlich vollends im Westen etabliert, insbesondere durch den vermehrten Einsatz in der Techno- und später in der Popszene. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Zungenpiercing auch in Deutschland durchgesetzt.

Stechen eines Zungenpiercings

Zungenpiercing

Im Regelfall wird das Zungenpiercing in einer Sitzposition gestochen. Vor dem eigentlichen Stechen muss das umliegende Gewebe gründlich gereinigt, desinfiziert und einige Minuten gewartet werden, damit das Desinfektionsmittel seine volle Wirkung entfalten kann. Nachdem Ein- sowie Ausstichstelle markiert und die Zunge mit einer Klemme bzw. Klemmzange fixiert worden ist, wird sie mithilfe eines peripheren Venenkatheters durchgestochen. Soll das Zungenpiercing in der Mitte angebracht werden, so wird zwischen beiden Zungenmuskeln durchgestochen. Bei einer anderen Position hingegen wird direkt durch den Zungenmuskel gestochen. Es ist unbedingt zu beachten, dass weder das mit dem Unterkiefer verwachsene Zungenbändchen noch die Zähne beim Stechen und späteren Tragen beschädigt werden.

Wegen der auftretenden Schwellung der ersten Tage, wird zunächst ein längeres Zungenpiercing eingesetzt und später gegen das eigentliche, Kürzere ausgetauscht. Nach dem Essen sollte eine Mundspülung erfolgen. Drei bis sechs Wochen nach dem Stechen ist der Heilungsprozess im Regelfall abgeschlossen. Während dieser Zeitspanne, zumindest aber für die ersten 14 Tage, wird der Verzicht von Milch, Nikotin und Alkohol dringend angeraten.

Risiken bei einem Zungenpiercing

Painscore Zugenpiercing

Risiken bei einem Zungenpiercing bestehen bereits vor dem Stechen. Das Piercingstudio bzw. die Ausstattung sollten einen hygienischen und äußerst gepflegten Eindruck machen. Der Piercer sollte auf Fragen sachkundig reagieren, über Risiken aufklären und zu Sauberkeit und Pflege beraten.

Das Zungenpiercing sollte nur von Piercern mit Erfahrung durchgeführt werden. Selten kommt es zu einer Schädigung der Geschmacksnerven während des Stechens, insbesondere wenn nicht in der Zungenmitte gestochen wird. Diese Schädigung äußert sich in einer geringeren Intensität bis zum vollständigen Verlust einer Geschmacksrichtung. Bei Anzeichen einer Infektion ist ein Arztbesuch nötig. Diese kann sich in Überwärmung, Rötung, Schwellung und Schmerz der Zunge äußern.

Schmuckarten bei ZungenPiercing

Welches ist der richtige Schmuck?

Das Zungenpiercing ist besonders bekannt. Hierbei handelt sich um ein Piercing im Mundbereich, daher spielt das richtige Material eine große Rolle bei der Auswahl. Empfehlenswert sind Modelle aus Edelmetallen wie Silber oder Gold.

Hat man sich für ein Modell aus gutem Material entschieden, sind bei der Form und der Farbe keine Grenzen gesetzt. Es gibt unter anderem einige verschiedene Schmucksteine, Kristalle, bunte Elemente sowie individuelle interessante Formen.

Geschätzte Heildauer beim Zungenpiercing

ca. 6 Wochen

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Zungenpiercing FAQ

Was kostet ein Zungenpiercing?

Die Kosten für ein Zungenpiercing liegen im Durchschnitt zwischen 40 bis 70 EUR. Verwendet wird dafür eine Nadel, mit der es möglich ist, das Gewebe der Zunge an der gewünschten Stelle sehr präzise durchzustechen. Da innerhalb der Zunge sehr viele Nervenbahnen und Blutgefäße verlaufen, wird mit der Nadel nur eine minimale Beeinträchtigung des Gewebes herbeigeführt.

Schmerzen beim Zungenpiercing?

Die Schmerzen eines Zungenpiercings sind nicht höher als an anderen Stellen an den Lippen. Da die Haut jedoch in einem ungewöhnlichen Winkel durchstochen wird, kann der Schmerz auch nach dem Stechen noch für wenige Minuten andauern. Sobald der Schmuck gesetzt ist, lässt der Schmerz dagegen schnell nach.

Zungenpiercing entzündet?

Hat sich ein Zungenpiercing entzündet, sollte sofort der Piercer um Rat gefragt werden, da dieser die passenden Hygienemittel für den Mundraum entweder vorrätig hat oder welche empfehlen kann. Durch das feucht-warme Klima im Mundraum ist eine gründliche Dekontamination wichtig, um das Eindringen von weiteren Bakterien in die Wunde zu vermeiden.

Quellen

Autor dieses Dokumentes: Prontolind Team
Literatur:
https://de.wikipedia.org/wiki/Piercing

https://www.sso.ch/fileadmin/upload_sso/2_Zahnaerzte/2_SDJ/SMfZ_2002/SMfZ_05_2002/smfz-02-05-fort1.pdf

http://www.cda-adc.ca/JCDA/vol-64/issue-11/botchway-e.pdf